Der Wortstamm "Kinesio" zeigt schon, dass es hier um Bewegungslehre (Kinesiologie) geht.
So werden die elastischen Tapes insbesondere im muskulären Bereich des Bewegungsapparates eingesetzt.
Nach eingehender Muskel-Fascien-Funktions-Diagnostik kann der Therapeut bei der Anlage der Tapes entweder einen detonisierenden (entspannenden) bzw. tonisierenden (anspannenden) Effekt an den einzelnen Muskelgruppen anstreben. Je nach angestrebtem Effekt wird entweder die Muskulatur oder das Tape vor dem Aufbringen auf die Haut vorgedehnt.
Patienten berichten über eine verbesserte Muskelfunktion und einen stabilisierenden und unterstützenden, schmerzlindernden Effekt auf die Gelenke.
Die Tapes sind in unterschiedlichsten Farben verfügbar. Häufig wird vermutet, dass Tapes mit unterschiedlichen Farben auch verschiedene Wirkstoffe enthalten, was jedoch nicht der Fall ist. Über die Tapes werden keine Wirkstoffe freigesetzt. Bei manchen Patienten können die Farben durch die optische Verarbeitung im Gehirn aber anregend bzw. energiesteigernd (rot) oder dämpfend bzw. lindernd (blau) wirken.
Meist können die Tapes problemlos bis zu 5-7 Tage auf der Haut belassen werden, da allergische Reaktionen auf den Klebstoff selten sind. Nach einer Dusche sollte man sie vorsichtig trockenföhnen, damit die Kleidung nicht nass wird. Bei Juckreiz unter dem Tape sollten diese entfernt werden und Klebstoffreste mit einer Seifenlösung abgewaschen werden.
Besonders häufig wird in meiner Praxis das Kinesiotaping bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
- Verspannungen und Triggerpunkte der Rückenmuskulatur, Wirbelgelenksblockierungen
- Schultergelenksbeschwerden
- Reizzustände der Unterarmmuskulatur und der dazugehörigen Sehnen z.B. bei Tennisarm oder Golferellenbogen
- Sehnenansatzreizungen und Schleimbeutelreizungen am Oberschenkel (sog. Insertionstendopathie oder Bursitis am Trochanter) und an der Kniescheibe
- Achillessehnenreizungen