Patienteninformation Akupunktur
Die Akupunktur als Teil der traditionellen chinesischen Medizin beruht auf der Erfahrung, dass die Einwirkung spitzer Gegenstände auf die Haut Beschwerden lindern kann.
Die chinesische Medizin betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit und ist nicht in einzelne Fachrichtungen getrennt, wie unsere westliche Medizin.
Ihr Anliegen ist es, Krankheiten nicht nur zu heilen, sondern auch der Entstehung schwerer und chronischer Erkrankungen vorzubeugen.
Akupunktur wird von der WHO und führenden Akupunkturgesellschaften für viele Krankheitsbilder empfohlen.
In vielen Fällen ist die Nadeltherapie genauso wirksam oder sogar wirksamer als die westlichen Therapien. Grundsätzlich gilt aber:
Die Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht „reparieren“, was bereits zerstört ist.
Wie wirkt Akupunktur?
An bestimmten Punkten des Körpers, welche auf sog. Meridianen liegen, werden dünne Akupunkturnadeln platziert, wo sie meist für ca. 20 Minuten verbleiben.
Die meisten Patienten empfinden die Akupunktur -nicht selten- schon bei der ersten Behandlung als wohltuend.
Häufig hilft die Akupunktur, wenn eine herkömmliche Behandlung erfolglos blieb.
Die heilende Wirkung kommt u.a. dadurch zustande, dass der Nadelreiz im Gehirn eine Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen (z.B. Endorphine) auslöst, die oft auch als Glückshormone bezeichnet werden.
Der Einfluss auf den Stoffwechsel im Gehirn konnte bereits durch moderne Verfahren, wie der funktionellen Kernspintomographie nachgewiesen werden.
Wann spürt man eine Besserung?
Grundsätzlich gilt: Je länger eine Erkrankung besteht, desto länger muss sie behandelt werden.
Bei chronischen Beschwerden spürt man in der Regel zwischen der dritten und sechsten Sitzung eine positive Veränderung. Schmerzen lassen nach, der Schlaf wird tiefer und ruhiger, das Allgemeinbefinden und die seelische Stimmungslage verbessern sich. Erst nach etwa fünf bis sechs Sitzungen lässt sich genauer abschätzen, wie viele Behandlungen noch notwendig sind.
Einsatzgebiete in der Orthopädie und Unfallchirurgie
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen
- Verspannungen, Muskelverhärtungen, cervicogener Schwindel
- Schiefhals
- Kiefergelenksschmerzen
- Schmerzen an der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
- Hexenschuss
- Bandscheibenvorfall
- Nervenschmerzen
- Gelenkschmerzen an der Extremitäten, z.B.:
- Schulterschmerzen
- Tennisellbogen
- Karpaltunnelsyndrom
- Knie-, Hüftgelenktsarthrose
- Arthrose an Fußgelenken
- Muskuläre Dysbalancen
- Spreizfußbeschwerden
- Sehnenerkrankungen
Gibt es Nebenwirkungen?
Eine fachgerecht durchgeführte Akupunktur hat kaum Nebenwirkungen, da die Nadeln auf eine Mobilisierung der Selbstheilungskräfte des Körpers abzielen. Wie z. B. bei der Homöopathie können sich zu Beginn der Therapie einzelne Symptome vorübergehend verstärken, man spricht hier von der „Erst-Reaktion“. Gelegentlich kommt es zu leichten Blutergüssen oder blauen Flecken, auch kurze Kreislaufstörungen können während einer Akupunkturbehandlung auftreten, normalisieren sich aber schnell. Um Infektionen zu vermeiden, werden sterile Einmalnadeln aus Edelstahl verwendet. Eine vorherige Hautdesinfektion ist nicht erforderlich.
Wie lange hält der Therapieerfolg an?
Die heilende Wirkung einer Akupunktur hält bei Mitarbeit des Patienten oft ein Leben lang an. Je nach individueller körperlicher und seelischer Belastung, Fehlernährung oder ungesunder Lebensweise kann es aber auch nach einer gewissen Zeit zu erneuten Beschwerden kommen, so dass weitere Behandlungen oder eine "Auffrisch-Akupunktur" notwendig werden.
Weitere Informationen zur Akupunktur erhalten Sie auf der Seite der deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur unter http://www.daegfa.de.